Das Wochenende ist zu Ende und die Storms sind wieder zurück im windigen Norden. Mit im Gepäck ein Pokal mit vielen schönen Erinnerungen. Wie es dazu kam, lest ihr hier:
Am Sonntag standen die Spielerinnen bereits um 7:45 Uhr beim Frühstück, während sich die Fans noch in ihren Betten erholten. Nach dem Frühstück ging es für die Spielerinnen zum morgendlichen Footing Richtung Halle. Unterdessen trafen die Fans beim Frühstücken auf die Dümptener Füchse, dem späteren Finalgegner.
Als dann die sieben Sachen gepackt waren, ging es in die Halle. Dort machten sich die Mädels warm, während die Mitreisenden ihre Fanutensilien vorbereiteten und von Feld 2 auf Feld 1 umzogen. Um 10 Uhr war es dann soweit: Das Halbfinale gegen den USV TU Dresden wurde angepfiffen. Schnell entfaltete sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem man auf die 10. Spielminute warten musste, ehe Johanna Winkler das erste Tor des Spiels in einer 2 gegen 2 Situation, beide Mannschaften saßen eine Zweiminutenstrafe ab, erzielte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff konnten die Dresdenerinnen ausgleichen. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff konnten die Storms den alten Abstand wiederherstellen, nur um zehn Minuten später erneut den Ausgleich zu kassieren. Doch die Storms ließen sich nicht unterkriegen und kamen durch eine Traumkombination von Johanna Winkler und Liesa Rathje wieder in Front, ehe Johanna Winkler kurz vor Schluss mit einem Empty-Net-Goal die Storms endgültig ins Finale schoss.
Bis dahin hatten die Storms im gesamten Turnier noch kein Mal hinten gelegen und mussten erst fünf Mal den Ball aus dem eigenen Tor fischen. Im zweiten Halbfinale gewannen die Dümptener Füchse gegen die SG Berlin und standen somit als Finalgegner fest.
Die anschließende Pause nutzen sowohl Spielerinnen als auch Fans zur Erholung - die vielen Torrufe des gestrigen Tages hatten bei den Fans ordentlich auf die Stimmbänder geschlagen. Einige Fans gingen auf Einkaufstour, während ein anderer frohen Gemüts Sightseeing betrieb. Die verbliebenen Fans unterhielten sich mit Spielerinnen, gingen ihren Aufgaben nach, schauten dem restlichen Turnierverlauf zu und unterstützen die sympathische Mannschaft der Tübingen Sharks mit ihren Trommeln - leider reichte es für diese in einem spannenden Platzierungsspiel nur für Platz 6.
Um 14:15 Uhr war es dann soweit: Das Finale wurde angepfiffen und die baltischen Fans hatten das erste Mal gegen andere Fans anzusingen. Zwar hatte die Stimmgewalt ordentlich nachgelassen, allerdings konnte man die gegnerischen Unterstützer trotzdem meist übertönen. Allerdings erlebten die Fans einen Blitzstart der Füchse. Binnen acht Minuten stand es 4:0 zu Gunsten Dümptens. Die Spielerinnen um Trainer Daniel Kunze fingen sich jedoch wieder und konnten in Minute 15 durch Luisa Eymes verkürzen. Die Füchse trafen jedoch in nur fünf Sekunden zwei Mal. Der anschließende Treffer von Johanna Winkler korrigierte noch zum 2:6 Halbzeitstand.
Nun stand eine schwere Aufgabe den Storms bevor, wenn sie noch gewinnen wollten. Man musste vier Tore gegen starke Füchse aufholen. Und so kam es dazu, dass die Storms durch Tore von Elisabeth Hörning nach Freischlag und Liesa Rathje nach nicht einmal sechs gespielten Minuten auf 4:6 verkürzen konnten. Das Spiel entwickelte sich zu einem Hochkaräter. Erneut war es schließlich Liesa Rathje in Minute elf, die das Tor der Füchse fand und diese zu einem Time-Out zwang - Spielstand nur noch 5:6. Es folgte eine Defensivschlacht beider Teams. In der 18. Minute kam es dann zu einem Zweikampf hinter dem Dümptener Tor. Spielmacherin Liesa Rathje wurde über die Bande geschickt und zusätzlich unter einer schweren Werbebande begraben. Ein Pfiff blieb aus und die Füchse spielten ihren Angriff zu Ende und hatten im 3:2 keine Probleme das 5:7 zu erzielen. Nach dem überstandenem Schock und der Gewissheit, das Liesa nicht schwerer verletzt war, nahmen die Storms Torhüterin Inga Faust vom Feld, um im 4 gegen 3 noch einmal heranzukommen. Allerdings konnten die Füchse ihren Kasten sauber halten und die Storms mussten sich geschlagen geben.
Bei der anschließenden Siegerehrung ließen sich die Spielerinnen gebührend Feiern und konnten mit einer sehr starken Teamleistung über den gesamten Turnierbetrieb stolz sein. Die anschließenden Fangesänge und Sektduschen hatten sie sich redlich verdient. Mit einer hervorragenden Tordifferenz von 37:12 stellen die Storms die beste Defensive im gesamten Turnier und haben definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Nun hieß es duschen - auch für die Fans, denn die Supporter waren ähnlich nassgeschwitzt wie die Spielerinnen selbst. Frisch geduscht gab es eine kleine Stärkung bevor man gut gelaunt und mit laut schallenden Infotainment-Systemen die Rückfahrt entrat. Ein zwischenzeitlicher Stopp bei einem Fastfood-Restaurant war noch ein kleines Highlight. Hierbei konnten sich die Spielerinnen über die verbliebenen Stimmchen ihrer Supporter beömmeln - ein ordentlicher Spaß. Schließlich kam man dann auch wieder im Norden an. Erschöpft und glücklich trennten sich nun die Wege und alle konnten sich auf ihre gewohnten Schlafgelegenheiten freuen.
Inga Faust, Elisabeth Hörning (1/0), Liesa Rathje (3/0), Lisa Spreng, Johanna Winkler (3/1), Lea Böhme, Carlotta Höpfner (1/0), Luisa Eymes (1/0), Julia Gröling, Melanie Stöcks
Stimmen zum Wochenende:
Daniel Kunze (Trainer): „Ich bin super Stolz auf meine Mädels und den gesamten Verein. Ich war schon auf einigen Auswärtsfahrten und Deutschen Meisterschaften, aber was wir hier abgerissen haben ist der pure Wahnsinn. Nach 2017 ein zweites Mal „nur“ Vizemeister geworden zu sein, tut sicherlich kurz weh, geriet aber sofort in Vergessenheit, wenn ich daran denke, mit welchem Teamgeist meine Mannschaft aufgetreten ist. Die Leistung einer einzelnen Person hervorzuheben ist schlichtweg nicht möglich.“
„Dümpten war vor allem in Person von Anna-Lena Best in der ersten Hälfte eiskalt. Im zweiten Spielabschnitt hatten wir sie deutlich besser im Griff und sie schien schon sichtlich genervt. Schade, dass dann so eine unglückliche Situation das Spiel entscheidet. Trotzdem Glückwunsch nach Dümpten.“
Elisabeth Hörning (Kapitänin): „Erneuter Vizemeister! Wir sind einfach überglücklich, dass wir das wieder geschafft haben. Jede einzelne Spielerin hat von Anfang bis Ende gekämpft, das war spürbar. Wir sind mit einem enormen Teamgeist in die Meisterschaft gestartet und mit einem noch stärkeren rausgegangen. Unsere Fans und unser Trainer haben perfekt unterstützt und gecoacht, ich bin schon wieder gerührt und stolz dieses Team mit anführen zu dürfen! Vielen Dank! Aller guten Dinge sind drei, ihr seht uns also wieder. Bis dahin aber Herzlichen Glückwunsch an die Dümptener Füchse.“
Liesa Rathje: „Ein wahnsinnig tolles Wochenende, bei dem man mal wieder sehen kann, was man mit einer geschlossenen Teamleistung erreichen kann. Eine überragende und im Vorfeld nicht damit zu rechnende Vorrunde, ein mega spannendes Halbfinale und dann ein Finale in dem wir die Füchse ordentlich ärgern konnten.“