Am vergangenen Sonntag bestritten die Zweitliga-Floorballer der Baltic Storms ihr letztes Saisonspiel. Hatte das Spiel zwar tabellarisch keine Bedeutung mehr für die Nordlichter – unabhängig von Sieg oder Niederlage würde man die Saison auf dem fünften Tabellenplatz abschließen – so war es dennoch an Brisanz kaum zu überbieten, ging es im Derby doch gegen den Lokalrivalen der Gettorf Seahawks. Dem Anlass entsprechend wurde die Partie daher auch nicht wie gewöhnlich im Schulzentrum Gettorf oder der Tallinhalle Kiel ausgetragen, sondern in der Hein-Dahlinger-Halle vor fast 200 Zuschauern.
Wie bereits in den vergangenen Partien gegen die Seahawks erwischten die Storms den besseren Start, diesmal sogar deutlich: nach nicht einmal vier Minuten hatten die Gastgeber durch Dethlefsen und Fynn Traulsen bereits zweimal eingenetzt und belagerten das Gästetor auch weiterhin. Dieser Sturmlauf resultierte zwar zunächst in einem Gegentor durch einen Konter von Marten Hems, direkt im Anschluss trafen jedoch erneut Dethlefsen (im Powerplay) und Nachwuchstalent Ramthun mit seinem ersten Bundesligator zum 3:1 bzw. 4:1 und zwangen die Seahawks somit dazu, ein frühes Time-Out zu nehmen – all dies vor Anbruch der zehnten Spielminute! Die Auszeit tat den Gettorfern ganz offensichtlich gut, was sich im nun lange identisch bleibenden Spielstand widerspiegelte. Erst kurz vor der Drittelpause traf Fuchs nach Assist vom heute überragenden Dethlefsen zum 5:1.
Im zweiten Drittel kam es dann, wie es bei Spielen der Storms gegen die Seahawks offenbar ausnahmslos kommen muss: die überlegenen Storms wurden fahrig in ihren Angriffen, verloren die Struktur im Aufbauspiel und brachten die Gäste somit Stück für Stück in die Partie zurück. In der 26. Spielminute traf Luca Vogel zum 2:5 aus Sicht der Seahawks, welche nun die überlegene Mannschaft waren. Lediglich der starke Vogl im Tor der Storms verhinderte mit einigen wahnsinns Reflexen weitere Tore durch die Gastmannschaft. Offenbar hatten die Storms jedoch aus den vergangenen Derbys gelernt: Stück für Stück schafften sie es, die zunächst verloren gegangene Spielkontrolle zurückzuerobern. Nur Sekunden vor dem Pausenpfiff verwandelte Fynn Traulsen dann aus enorm spitzen Winkel einen Traumpass von seinem Bruder Sven tief aus der eigenen Hälfte und verdeutlichte damit, dass die Storms an diesem Tag noch einiges vorhatten.
Im letzten Drittel waren die Spielanteile nun wieder vermehrt auf der Seite der Gastgeber zu verzeichnen. Fuchs gab mit seinem zweiten Tor des Tages die Richtung vor, was die Gäste im Powerplay durch eine Willensleistung von Mahmens noch kontern konnten – 7:3. Die letzten zehn Spielminuten resultierten jedoch in einem einzigen Feuerwerk der Storms. Von Gettorf kamen nur noch überhastete Abschlüsse aus ungünstigen Positionen, welche für Vogl im Tor kein Problem darstellen sollten. Die Storms dagegen erzwangen gleich vier weitere Tore: Drews, Fuchs zum dritten, Dauerbrenner Roediger und Kirchhoff schossen den 11:3-Endstand heraus.
Unterm Strich steht für die Storms damit ein absolut gelungener Abschluss der Bundesliga-Saison – und der lang ersehnte Kantersieg gegen den Derbyrivalen, welcher in den letzten beiden Partien nach dominanten Phasen noch deutlich knapper ausfiel. Den Seahawks, welche sich in die Regionalliga zurückziehen werden, wünschen wir alles Gute beim Wiederaufbau und bedanken uns für ein paar tolle Spiele vor großartiger Kulisse in den letzten Saisons. Wir freuen uns auf die nächsten Derbys!