Am vergangenen Samstag, dem 26.01.2019, stand für die Zweitliga-Floorballer der Baltic Storms eine Sache in fetten Großbuchstaben auf der Agenda: Revanche. Die SSF Dragons Bonn kamen in den hohen Norden. Das Auswärtsspiel gegen die Dragons hatten die Storms zwar „nur“ mit 1:5 verloren, vom Spielverlauf und der Art und Weise der Niederlage fühlte es sich jedoch wie eine deutlich höhere Klatsche an.
Doch auch die Bonner machten von Beginn an klar, dass sie Punkte für den Playoff-Kampf aus dem Norden mitnehmen wollten: Verliefen die ersten sechs Minuten noch recht ereignislos, so besorgte Topscorer Florian Weißkirchen, der klar beste Spieler der Liga in dieser Saison, mit einem blitzschnellen Doppelschlag innerhalb von 15 Sekunden die 2:0-Führung für seine Mannschaft. Nach diesem Wochenende sollte Weißkirchen unfassbare 55 Scorerpunkte aus 10 Partien gesammelt haben. Zum Vergleich: Der zweitbeste Scorer der Liga, Safak Temel (ebenfalls Bonn), kommt auf 28 Punkte. In den folgenden Minuten bewies Nordlicht Martin Kemper jedoch, dass auch die Gastgeber Doppelpacks beherrschen und traf erst zum 1:2, danach zum 2:2-Ausgleich. Im weiteren Verlauf des recht ausgeglichenen ersten Drittels trafen noch einmal Weißkirchen und zwei Minuten vor der Drittelpause der Bonner Johan Gallwitz zum 2:4 für Bonn.
Im Mitteldrittel lieferten sich sodann beide Teams einen offensiven Schlagabtausch auf hohem Zweitliga-Niveau, in dem die Dragons vor allem durch schöne Spielzüge glänzen konnten, die Storms allerdings immer wieder durch starke Einzelleistungen gegenhielten. So legten die Gäste immer wieder ein bis zwei Tore vor, der Kampfgeist der Förde-Floorballer blieb jedoch ungebrochen und diese hielten mit mehreren eigenen Treffern den Anschluss. Das Drittel endete, wie es enden musste: mit einem 4:4, welches den 6:8-Zwischenstand bedeutete.
Im letzten Drittel nahm die Intensität des Spiels weiter zu, die spielerische Qualität jedoch in gleichem Maße ab. Lange Zeit wirkte es, als wäre der Sieg für die Baltic Storms noch in greifbarer Nähe – gleichzeitig gelang es ihnen allerdings nicht, den entscheidenden Punch zu setzen. Oder, anders ausgedrückt, die Storms konnten das Tor nicht mehr in unmittelbare Gefahr bringen – und die Dragons wirkten, als wollten sie nicht. Somit blieb es an Dominator Florian Weißkirchen die Partie fünf Minuten vor Schluss so zu entscheiden, wie er sie begonnen hatte: mit einem Doppelpack, diesmal innerhalb von nur zehn Sekunden. Kurz vor Schluss machte der ebenfalls starke Johan Gallwitz mit dem 6:11 den Deckel drauf.
Revanche also misslungen? Mehr oder weniger. Zwar konnten die Storms keine Punkte aus der Partie mitnehmen und verloren rein von der Tordifferenz her sogar klarer als im Hinspiel, von dem damals noch augenscheinlichen Klassenunterschied war heute allerdings nichts mehr zu spüren. Und die Storms sollten am folgenden Tag ja eine weitere Chance auf Zählbares erhalten …
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