Am Sonntag, den 07.11. War es endlich so weit. Nach fast 2 Jahren Corona-Pause stand der erste Damen Regionalliga Großfeld Spieltag an. Ausgerichtet zwischen zwei Herren-Regionalliga Spieltagen in der Kieler Tallinnhalle.
Die Aufregung und Nervosität war groß. Das Team hat sich in den letzten zwei Jahren stark verändert. Neben vielen erfahrenen Spielerinnen standen auch einige Neuzugänge (u.A. aus der eigenen Jugend) auf dem Spielberichtsbogen. So konnten die Deerns mit einem starken Kader von 18 Feldspielerinnen antreten. Neu zu dieser Saison ist auch, dass es keine Doppel-Spieltage mehr gibt. Diese wurden nun durch Einzelspiele in der regulären GF Zeit von 3x 20min effektiv ersetzt.
Die Gegnerinnen aus Bremen kannte man schon aus den letzten Jahren. Und so wurde ein spannendes Spiel erwartet, da die Bremerinnen als amtierende Regionalligameister der letzten zwei Saisons auch diese Saison als Favorit zählen.
Die ersten Minuten des Spiels zeigte sich auch die lange Pause, sowie die Nervosität und Aufregung der Spielerinnen. Auf beiden Seiten wurde der Ball zunächst in den eigenen Reihen gehalten, um langsam ins Spielgeschehen zu finden. Die Reihen mussten sich einspielen und so wurden nach ersten vorsichtigen Pässen, die Bälle mit der Zeit sicherer und die Absprachen besser. Sobald die erste Unsicherheit sich gelegt hatte, begannen die Förde Deerns mit ersten Annäherungsversuchen in Richtung des Bremer Tors. Die ersten Schüsse wurden in Richtung Tor gebracht, waren aber noch zu ungefährlich und nicht zielgenau. In der 12ten Minute dann, fasste Maria sich ein Herz und setzte sich nach Pass von Karolin an der rechten Bandenseite durch und schoss den Ball zum 1:0 direkt unter die Latte der Bremerinnen. Im Anschluss hatten die Deerns zunächst die Oberhand über das Spielgeschehen übernommen, konnten das Tor aber nicht erneut treffen. Die Bremerinnen fanden langsam auch wieder ins Spiel und konnten ersten Abschlüsse generieren. So konnte Ann- Kathrin Eikhorst nach Pass ihrer Schwester Patricia unbedrängt in der 20ten Minute ins Tor der Deerns schlenzen. Mit einem 1:1 ging es dann in die erste Drittelpause. Die Ansage in der Kabine war klar: Mehr Körper in die Zweikämpfe bringen und öfter auf und in das gegnerische Tor schießen.
Im zweiten Drittel wurden die Förde Deerns von hoch stehenden und bis hinters Tor pressenden Bremerinnen empfangen. Damit hatten die Deerns nicht gerechnet und brauchten ein wenig, um sich an das neue Spiel der Bremerinnen zu gewöhnen. Daher übernahmen im zweiten Drittel erstmals die Bremerinnen die Kontrolle über das Spiel. Ein Führungstreffer wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus denkbar gewesen, aber die Defense der Deerns stand sicher und verteidigte das Tor beherzt. So kam es zu keinem Treffer der Bremerinner, allerdings auch zu keinen eigenen Abschlüssen. In der 7ten Minute pressten die Bremerinnen bis hinter das Tor der Deerns, wo Rückkehrerin Katharina ihre Gegenspielerin umkurvte und einen langen hohen Pass nach vorne auf Romy spielen konnte. Diese brachte den Ball direkt Volley auf das Tor, an der Bremer Torhüterin vorbei. 2:1 für die Deerns und das erste Tor für „Küken“ Romy. Überraschende Führung für die Deerns, die dadurch wieder besser ins Spiel fanden. Durch das Pressing der Bremerinnen entstanden Räume im Mittelfeld, die nun besser genutzt wurden und einige starke Konter entstehen ließen. In der 9ten Minute war es dann wieder Maria, die einen Freischlag von Leonie ins Tor der Bremerinnen zum 3:1 verwandelte. Dies ließen die Bremerinnen nicht auf sich sitzen und verwandelten einen durch ihr Pressing abgefangenen Ball zum 3:2 Anschlusstreffer. Da hatte auch Neu-Kapitänin Tonia im Tor keine Chance mehr. Nun drehten die Deerns auf und erhöhten die Abschlüsse auf das Bremer Tor. Der nächste Treffer ließ nicht lange auf sich warten, da Liesa in der 14ten Minute einen Ball in der Bremer Ecke erkämpfte, von der rechten Seite in den Slot lief und den Ball durch die Beine von Lola Wischer zum 4:2 für die Mädels in pink versenkte.
Die Bremerinnen pressten weiterhin hoch, sodass Leonie in der 16ten Minute direkt nach dem Wechsel mit dem Ball die Bande runter lief und ihn sehenswert ins lange Eck schlenzte. 5:2. Das
restliche Drittel war durch viele Ballverluste in der Spielfeldmitte geprägt und so ging es dann mit 5:2 in die Kabine.
Zu Beginn des Schlussdrittels war klar: die Bremerinnen sind noch nicht geschlagen. Sie werden weiterhin hoch stehen, den Druck auf die Deerns erhöhen, um diese zu Fehlern zu zwingen. Den Plan wussten die Deerns aber zu vereiteln: Nach 1:31 war es erneut Maria, die offenbar Zielwasser getrunken hatte und einen Pass von Leonie an die linke Bande bekam und den Ball ins rechte obere Eck schlenzte. Tor Nummer 4 für Maria folgte dann in Minute 5 nach einem abgefangenen Pass der Bremer Defense zum 7:2 für die Deerns. Das Spiel nahm immer mehr an Fahrt auf, wodurch sich auch die Anzahl der Fouls erhöhte und den Spielfluss ein wenig stoppte. Nach einem Stoßen an der Bande wurde dann Katharina Meyer für 2min auf die Strafbank verbannt. Das bedeutete PowerPlay für die Förde Deerns. Im Powerplay wurden viele gute Abschlüsse generiert, leider konnte kein Ball den Weg ins Tor finden, was auch an der neuen Torhüterin der Bremer, Mieke Flathmann, lag, die einige starke Paraden zeigte.
Nach 11min waren die Bremerinnen wieder vollzählig und nahmen sich ein TimeOut. Dieses stellte sich als sehr erfolgreich heraus, da nur 10s nach Wiederanpfiff der Ball von Katharina Meyer im Tor der Deerns landete. 7:3. Trotz des Bremer Treffers behielten die Deerns einen kühlen Kopf und verhinderten souverän weitere Bremer Tore. Die eigenen Angriffe konnten allerdings auch nicht in zählbares umgesetzt werden. Kurz vor Ende der Spielzeit belohnte sich dann aber noch Frederike für ein starkes Spiel und netzte den Ball nach Pass von Liesa zum 8:3 Endstand ein.
Im Großen und Ganzen ein sehr erfolgreicher Start in die Saison 21/22. Die drei Reihen standen sich in nichts nach und alle Spielerinnen konnten ihr Können unter Beweis stellen. Am 19.12. geht es in der Liga weiter gegen die SG Schenfeld/ETV HH. Wir würden uns sehr freuen, einige der ca. 60 Zuschauer auch dort begrüßen zu dürfen.
Wer Bock hat, sich das Spiel gegen Bremen noch einmal anzugucken, wird bei Twitch auf dem Kanal der Baltic Storms fündig.
Autorin: Maria Kapteina
Fotos: Thomas Dethlefsen