Am letzten Wochenende stand für die Baltic Storms das erste Doppelspieltagswochenende der Saison an. Die Route führte die Storms nach Bonn und Pohl-Göns - geographisch liegen keine anderen Teams so weit entfernt. Trotz großen Plänen und zwei Dritteln ohne Gegentreffer konnten die Norddeutschen nichts Zählbares mit an die Förde bringen.
Bonn 105 Zuschauer hatten den Weg in die Drachenhöhle der Bonner gefunden, als die Storms im Abendspiel auf den SSF trafen. Dem Publikum wurde dabei im ersten Drittel ein schnelles Spiel geboten, bei dem vor allem die Hausherren die größeren Spielanteile und besseren Torchancen hatten. Folgerichtig mussten unsere Jungs mit einem 0:3-Rückstand den Weg in die erste Drittelpause antreten. Die Enttäuschung in der Kabine war groß, der Wille, das Spiel noch umzubiegen dafür umso größer.
Nach einigen taktischen Anpassungen starteten die Storms nun auch deutlich besser in den zweiten Spielabschnitt, bereits in der zweiten Spielminute konnte Birger Dethlefsen zum 3:1 Zwischenstand verkürzen. In der Offensive lief nun deutlich mehr zusammen, defensiv konnte die Quantität der Bonner Abschlüsse nicht reduziert werden, dafür schafften es die Storms, nur noch wenig brenzlige Situationen zuzulassen. So konnte Namgyal Vogl seinen Kasten in diesem Drittel sauber halten. Im weiteren Verlauf des zweiten Drittel erhielten die Bonner zudem zwei Zeitstrafen - diese Überzahlsituationen konnten jedoch nicht für weitere Tore genutzt werden.
Im letzten Drittel gelang es den Bonnern schließlich wieder, das Spiel an sich zu reißen und mit zwei weiteren Toren einen verdienten Sieg einzutüten. Ein sichtlich enttäuschter Kapitän Mieloch fand deutliche Worte zum Spiel: „Wir haben uns von Beginn an den Schneid abkaufen lassen. Die Bonner waren heute wacher, flinker und bissiger als wir - das müssen wir uns ankreiden und ankreiden lassen.“
SSF Dragons Bonn - Baltic Storms 5:1 (3:0, 0:1, 2:0)
Und täglich grüßt das Murmeltier ... am darauf folgenden Tag spielten die Storms direkt wieder ein schwaches erstes Drittel und luden den Gegner zu zahlreichen hochkarätigen Torchancen ein. Während es am Samstag nur drei Gegentore setzte, schenkten die Tollwütigen den Baltic Storms im ersten Drittel direkt sechs Tore ein. Ein von Tilmann Gebhardt erzwungenes Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:3 ließ die Storms jedoch nicht völlig blank in die erste Drittelpause gehen.
Die Mannen von der Förde waren fassungslos, sie hatten sich nach dem verpatzten Spiel vom Vortag so viel vorgenommen und kamen nun derart unter die Räder. Dennoch glaubte die Mannschaft um Kapitän Fabian Mieloch an sich und wollte in den kommenden zwei Dritteln alles versuchen, um den Bock nochmals umstoßen. Im Mitteldrittel brachten die Storms nun auch endlich ihr können auf den Hallenboden. Defensiv standen sie deutlich kompakter, offensiv erhöhte sich zunehmend die Schlagzahl. Fynn Traulsen, Sven Traulsen und Martin Kemper konnten sich je einmal in die Torschützenliste eintragen und so ging das Drittel mit 3:0 an die Baltic Storms.
In der Kabine spürte nun jeder das Momentum, hier noch etwas mitzunehmen. Mit großer Motivation ging das junge Team also das letzte Drittel an. Trotz eines Dämpfers nach nur 90 Sekunden, als die Ebersgönser ihre Führung auf 7:4 ausbauten, spielten die Storms weiter mutig nach vorn. Dieser Mut sollte durch einen Treffer von Ruven Roediger in der vierten Spielminute des dritten Drittels belohnt werden. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem das Heimteam mit zunehmender Spieldauer jedoch immer besser ins Spiel zurück fand. Mit Toren in der neunten und 18. Spielminute machten die Hausherren am Ende vor gut 100 Zuschauern den Deckel drauf und fügten den Storms die zweite Niederlage in nicht einmal 24 Stunden zu.
Ohne Punkte, enttäuscht, jedoch mit vielen Erkenntnissen für die nächsten Wochen mussten die Storms schließlich ihre 550 Kilometer weite Heimreise antreten. Kommendes Wochenende ruht der Ligaspielbetrieb, anstelle dessen verschlägt es die Storms in den Harz zu der U23 der Red Devils Wernigerode (Regionalliga Ost). Dort kämpfen die beiden Teams um den Einzug in die dritte Runde des Floorball Deutschland Pokals.